Geschichte des BC Wildon-Weitendorf

Einige begeisterte Bogenschützen aus Wildon, welche ihre Pfeile bisher beim Bogenclub Union Graz Seiersberg geschossen hatten, beschlossen einen eigenen Verein zu gründen. Am 19. Februar 1982 war es dann soweit, im Gasthaus Trummer fand die Gründungsversammlung statt. Der erste Vorstand bestand aus folgenden Personen:

Obmann: Friedrich Puregger jun. Obmann Stv.: Alfred Schedlbauer
Schriftführer: Johann Reiter Schriftführer Stv.: Friedrich Puregger sen.
Kassier: Rosemary Puregger Kassier Stv.: Ingeborg Reiter

Die schriftliche Bewilligung durch die Sicherheitsdirektion Steiermark erfolgte am 30. März 1982. Und so war der „BC WILDON“ geboren. Eine gepachtete Grube an der Straße zwischen Stocking und St. Georgen a.d. Stiefing, in der fünf Trainingsscheiben und eine Sitzbank Platz hatten, wurde die erste Heimat des noch jungen Vereins. Schon das erste Jahr war mit drei steirischen Meistertiteln, sowie einem ersten und zweiten Platz von Petra und Fritzi Puregger bei den Österreichischen Schülermeisterschaften sehr erfolgreich. Den ersten Sieg für den jungen Club errang Petra Puregger in der Schülerklasse am 18. Juli 1982 beim Bundessportfest in Pörtschach. Das erste eigene Turnier wurde am 9. Oktober 1982 auf dem Sportplatz in Wildon veranstaltet und sah unter 40 Schützen die Heimmannschaft als Sieger.

Anfang 1984 erlaubte der Direktor der Klosterschule im Schloss Laubegg, Bruder Reginald, dem Verein einen Feldkurs mit 14 Feldscheiben zu errichten. Bereits im Oktober 1984 fand das erste Feldschiessen mit internationaler Beteiligung statt. Durch die für damalige Verhältnisse guten Trainingsmöglichkeiten und den rührigen Bemühungen des Vorstandes wuchs auch Mitgliederzahl stark an. Von anfangs sieben Mitgliedern stieg die Mitgliederzahl innerhalb von zwei Jahren auf über dreißig Mitglieder an. Auch an den sportlichen Erfolgen der „WILDONER“ gemessen war klar, der BC WILDON hatte sich im österreichischen Bogensport einen klingenden Namen gemacht und ist aus der Bogensportszene nicht mehr wegzudenken.

Das Jahr 1987 wurde wahrlich ein ziemlich feuchtes – zuerst überflutete der Stiefingbach unseren Trainingsplatz und auch das Feldturnier musste wegen sintflutartiger Regenfälle abgebrochen werden. Durch die hervorragende Arbeit der Vereinsführung, welche laufend Trainingskurse mit namhaften Trainern aus dem In- und Ausland organisierte, wuchs das Leistungsniveau stetig an. Mit insgesamt 21 Siegen, darunter ein Staatsmeistertitel und drei Landesmeistertitel, wurde das Jahr 1991 zum erfolgreichsten in der Clubgeschichte.

Der Höhepunkt im Jahr 1992 war neben etlichen Siegen und vielen Medaillenplätzen das Jubiläumsturnier zum 10-jährigen Bestand unseres Vereins. Mit vielen geladenen Topschützen aus ganz Österreich wurde eine 900er Runde ausgetragen. Neuem nicht abgeneigt, veranstalteten wir 1995 als einer der ersten Vereine in Österreich ein Turnier in der Bogendisziplin 3D. Mehr als 100 Schützen beschossen dabei die neuen und sehr teuren, aus Kunststoff bestehenden 3D-Tierscheiben. Eine großartige Veränderung widerfuhr dem Verein im Jahre 1996. Über die Vermittlung unseres Schützenkameraden Alois Nager mit der Gemeinde Weitendorf konnte ein neuer Trainingsplatz hinter dem Fußballplatz der Gemeinde Weitendorf errichtet werden. Der sehr entgegenkommende Weitendorfer Bürgermeister Josef Kaiser erlaubte uns die im österreichischen Bogengeschehen schon sehr eingesessene Clubbezeichnung „WILDON“ neben dem Gemeindenamen WEITENDORF weiterzuführen. Seither treten die Schützen bei nationalen und internationalen Turnieren unter dem neuen Vereinsnamen „Bogenclub Wildon-Weitendorf“ auf.

Unverzüglich wurde unter der Leitung von Obmann Friedrich Puregger mit der Adaptierung der Grube und dem Bau eines eigenen Vereinshauses begonnen. Die Bauarbeiten gestalteten sich am Anfang als sehr schwierig. So musste zum Beispiel das Turnierfeld mit mehr als 2000m³ Erde etwas erhöht werden, da ein Wassereinbruch auf der Westseite des Platzes das Turnierfeld zu mehr als zwei Drittel unter Wasser gesetzt hatte. Die Fertigstellung des Vereinshauses und Begrünung des Platzes erfolgte 1998. Seither gilt die Bogensportanlage des BC Wildon-Weitendorf als eine der schönsten in Österreich. Dafür gebührt unser besonderer Dank allen Helfern und Förderern, die uns dabei immer unterstützt haben. Negativ für den Verein war der Verkauf der Klosterschule Laubegg an das Österreichische Rote Kreuz im Jahre 2003, das unseren Pachtvertrag nicht mehr verlängerte. Das sollte das „Aus“ für unsere traditionelle Tierscheibenrunde sein. Doch der Vorstand ließ den Kopf nicht hängen. Unter enormen organisatorischen Aufwand führten wir inmitten der Gemeinde Weitendorf unser bis heute letztes 3D Turnier, an welchem weit mehr als hundert Schützen teilnahmen, durch.

Seit Frühling 2007 besteht für die Mitglieder des Vereins auch wieder die Möglichkeit, das Training im Feldschiessen und in der Bogendisziplin 3D fortzusetzen. Am Gelände der Familie Csuk in Kleinfeiting konnte ein kleiner Feld- und 3D-Parcours mit 16 Zielscheiben aufgebaut werden. Auch wurde in diesem Jahr der Entschluss gefasst uns einem der großen Dachverbände, dem „ASVÖ“, anzuschließen. Anfang 2008 ging eine Ära zu Ende. Nach über 25-Jähriger Tätigkeit als Obmann und Kassier des BC Wildon-Weitendorf entschlossen sich die Gründungsmitglieder, Friedrich Puregger und seine Frau Rosemary Puregger, die Geschicke des Vereins an die nächste Generation weiterzugeben. Diesen beiden ist es zu verdanken, dass der Verein noch heute in dieser Größe und Wertigkeit besteht. Vielen, vielen Dank!

Der Verein „Bogenclub Wildon-Weitendorf“ hat sich in den schon über 35 Jahren nicht nur über die Durchführung bestens organisierter und besuchter Turniere einen klingenden Namen in der Bogensportwelt erarbeitet, der weit über die Grenzen Österreichs hinausgeht, auch die sportlichen Erfolge der Mitglieder lassen unseren Verein auf den obersten Sprossen der Erfolgsleiter stehen.